54. Jahrgang Nr. 3 / März 2024
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Die Passion Christi von Mel Gibson (Filmbesprechung)


Ausgabe Nr. 4 Monat April 2004
Buchhinweise- Der römische Katechismus (Catechismus romanus)


Ausgabe Nr. 5 Monat Juni 2004
Werner Olles: Leben und Werk des heiligen Don Bosco


Ausgabe Nr. 6 Monat Juli 2004
Werner Olles: Islam heißt Gottvertrauen


Ausgabe Nr. 6 Monat Juli 2004
Werner Olles: Warum ich römisch-katholisch bin - Brief an einen muslimischen Freund


Ausgabe Nr. 3 Monat April 2005
Die Krise der Kirche ist hausgemacht


Ausgabe Nr. 3 Monat April 2005
Neues aus der Konzilskirche


Ausgabe Nr. 4 Monat Juni 2005
Neues aus der Konzilskirche


Ausgabe Nr. 9 Monat November 2004
Wider den Relativismus


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Vom Elend der Postmoderne


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Zur Theologie und Philosophie Joseph Ratzingers


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Der Rosenkranz ist unser Maschinengewehr!


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A commentary on the present situation of the Church


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Pro Familia agiert an hessischen Schulen


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Häresie der Formlosigkeit. Die römische Liturgie und ihr Feind


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Wer in der modernen Welt


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Vom Kampf der Kulturen zum Krieg der Ideen


Ausgabe Nr. 5 Monat Juni 2003
Von der Weigerung, erwachsen zu werden


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Zur derzeitigen Situation der Kirche


Ausgabe Nr. 6 Monat Juli 2003
Zum 50. Todestag von Hilaire Belloc


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Die Junge Freiheit, Besprechung


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Sobre la situación actual de la Iglesia (esp.)


Ausgabe Nr. 8 Monat October 2003
A propos de la situation actuelle de l’Eglise (fr.)


Ausgabe Nr. 8 Monat October 2003
A commentary on the present situation of the Church (engl.)


Ausgabe Nr. 9 Monat November 2003
Kino - Filmbesprechungen: a) Passion und b) Luther


Ausgabe Nr. 10 Monat Dezember 2003
Bücherbesprechung: Udo Ulfkotte/Hans-Peter Raddatz


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Eine gesellschaftliche Katastrophe


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Auf der Suche nach der verlorenen Einheit


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Eine gesellschaftliche Katastrophe
 
Eine gesellschaftliche Katastrophe

von
Werner Olles

Eine alleinerziehende Mutter erklärt dem Jugendamt des hessischen Main-Kinzigkreises, daß sie mit ihrem neuen ausländischen Lebensgefährten in dessen vorderasiatische Heimat auswandern will und ihre beiden Töchter im schulpflichtigen Alter von 14 und 15 Jahren dort nicht gebrauchen kann. Obwohl die Behörde schnell interveniert, gelingt es der Mutter in einer Nacht- und Nebelaktion, mit ihrem jüngeren Kind das Land zu verlassen. Das ältere Mädchen bleibt schwanger zurück.

Was sich zunächst wie die Folge einer billigen TV-Vorabendserie anhört, ist jedoch kürzlich in Hanau tatsächlich geschehen. Zwar scheint dies noch ein krasser Einzelfall zu sein, aber Landrat Karl Eyerkaufer (SPD) sah sich dennoch genötigt, auf die "gesellschaftliche Katastrophe" hinzuweisen, die sich mit solchen und ähnlichen Fällen ankündige. Die zunehmende Zahl der gescheiterten Ehen und die schwindende Bereitschaft, konsequent Verantwortung für die eigenen Kinder zu übernehmen, haben nach seinen Worten zu den enorm steigenden Fallzahlen in der Jugend- und Sozialhilfe geführt, mit denen auch ein dramatischer Anstieg der Kosten einhergehe. So seien allein in den letzten fünf Jahren die Aufwendungen im Main-Kinzig-Kreis von sechs auf über fünfzehn Millionen Euro gestiegen. Benachbarte Kreise verbuchten sogar eine Verdreifachung.

Mit fünf Thesen, die u.a. einen "Führerschein für Ehewillige" und das Schulfach "Lebenskunde" propagieren, will Eyerkaufer das "Tabu-Thema" endlich zur Diskussion stellen. Er sieht in den Scheidungen und Trennungen auch die Hauptursache für Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen bis hin zu kriminellen Erscheinungsformen. In diesem Zusammenhang verweist der Landrat auch auf die Pisa-Studie, die in ihrem zweitenTeil auf das Zusammenbrechen der familiären Strukturen und die damit verbundenen verheerenden Auswirkungen aufmerksam gemacht habe. Die hohe Scheidungsquote im Main-Kinzig-Kreis liege mit 46,2 Prozent noch über dem hessischen Landesdurchschnitt, so daß zukünftig eine Verschlimmerung der Lage zu befürchten sei.

Mit seinen anderen Thesen plädiert der Landrat, der dem konservativen Flügel seiner Partei zugerechnet wird, dafür, Paare mit Kindern vor ihrer Trennung gesetzlich zu verpflichten, einen Nachweis zu erbringen, daß sie alles zur Rettung der Familie unternommen hätten. Vor einer Familiengründung sollten ausführliche Vorbereitungen auf die bevorstehenden Belastungen stehen. Schließlich brauche man zum Autofahren ja auch eine Fahrerlaubnis. Mit seinem "Kampf für die Familie" möchte der Landrat, daß "der Untergang der familiären Strukturen endlich Punkt eins der Tagesordnung wird."

Das hört sich zunächst ganz gut an, und in der Tat liegt der Politiker mit seiner schlimmen Diagnose ja auch richtig. Ganz abgesehen davon, daß seine Partei im Verein mit den Grünen nicht gerade wenig zum "Untergang der familiären Strukturen" beigetragen hat - der letzte Streich war die sogenannte "Homo-Ehe", und ein Ende dieses gesellschaftspolitischen Amoklaufs ist noch keineswegs abzusehen -, kommen solche Forderungen immer dann, wenn das Porzellan bereits zerdeppert ist oder das Kind, im wahrsten Sinne des Wortes, in den Brunnen gefallen ist. Während der SPD-Mann Eyerkaufer den "Ehe-Führerschein" fordert, ruft die hesssische FDP nach der Elternschule, weil man jetzt ganz plötzlich gemerkt hat, daß immer mehr Kinder morgens ungewaschen und ohne gefrühstückt zu haben in die Schule kommen, und dies auch noch völlig unausgeschlafen, weil sie offenbar die halbe Nacht vor dem Fernseher verbracht haben, und führt die Frankfurter CDU-Oberbürgermeisterin Roth jetzt halbherzige Geldbußen ein, wenn Bürger ihre Kaugummis oder Zigarettenstummeln auf der Straße entsorgen.

Das ist alles sicher gut gemeint, geht aber an den eigentlichen Problemen vorbei. Nebenbei offenbart es aber auch die totale Hilflosigkeit der politischen Klasse gegenüber den negativen Erscheinungsformen der Spaßgesellschaft und den Folgen einer hedonistischen Ideologie, in der Verant-wortung, Pflichtgefühl, Scham und Respekt als "Sekundärtugenden" diffamiert wurden. In Wahrheit haben Staat und Politik der Zerfaserung und Atomisierung der Gesellschaft und ihrer Institutionen jahrzehntelang seelenruhig zugesehen, darauf bauend, die schlimmsten Auswüchse mit finanziellen Zuwendungen irgendwie unter der Decke halten zu können. Spätestens seit die Sozialkassen der Städte, der Gemeinden und des Bundes leergeplündert sind, besinnt man sich nun wieder auf dirigistische Maßnahmen.
Daß der Mensch jedoch von Jugend auf dem Bösen zugeneigt ist, daß es entgegen dem verlogenen "Persuit of Happiness" kein Recht auf Glück gibt, durchaus jedoch ein Recht an der Prüfung, die das Leben nun einmal darstellt, teilnehmen zu dürfen, um entweder daran zu wachsen oder zu scheitern, kommt Politikern, wie jenen rot-grünen Herrschaften, die es allen Ernstes für Fortschritt halten, Pornodarstellern gesetzlich das Tragen von Kondomen vorzuschreiben, nicht in den Sinn. Und so wird auch diese Initiative des rührigen Landrats verpuffen. Eine Gesellschaft, deren zentrale The-men sich um Zahnersatz und Sterbegeld drehen, und die den umfassenden Zusammenbruch der Normen des Zusammenlebens mit läppischen Bußgeldern ahndet, ist aus der Verantwortung vor Gott und ihrer eigenen Geschichte längst ausgetreten.

 
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